Nachdem wir doch noch eine Moeglichkeit gefunden haben von Sao Jorge aus den Pico zu besteigen gibt es kein Zurueck mehr, obwohl Paul immer noch verzweifelt versucht hat irgendwas am Schiff kaputt zu machen, damit er es wieder reparieren muss und deshalb nicht mit kann.
Am Donnerstag frueh um fuenf heisst es dann aufstehen! Wir fahren mit einem Privatboot nach Pico und von dort mit einem Taxi zur Basisstation des Picos. Leider zeigt sich der Pico immer noch in seinem weissen Wolkenkleid. Aber es ist ja bekannt, dass sich das Wetter dort rasend schnell aendern kann, Die Aufregung steigt! Jeder von uns wird von unserem Guide mit einem GPS Geraet ausgestattet. Das ist seit zwei Jahren Pflicht, da immer wieder Wanderer vom Weg abgekommen sind und Suchaktionen gestartet werden mussten. Wer auf eigene Faust den Berg besteigt und die Bergrettung benoetigt wird ganz schoen zu Kasse gebeten.
Bereits als wir die ersten Meter unterwegs waren stellten wir fest, die Wolken sind fast verschwunden, aber es ist ganz schoen frisch und wir sind froh unsere Jacken dabei zu haben. Der Aufstieg des 2361 Meter hohen Pico ist nur 4 km lang und wir muessen auf dieser Strecke 1200 Hoehenmeter bewaeltigen. Mann laeuft und klettert auf den Lavasteinen den Berg hoch und immer wieder kommt der Gedanke,wie soll ich hier nur wieder runter kommen. Mit kleinen langsamen Schritten kaempfen wir uns den Berg hoch von einem Markierugspfosten zum Anderen.
Bis zur Caldeira sind es 47 Orientierungsposten die uns den Weg nach oben weisen. Man wird immer wieder mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Die Aussicht ist ganz anders als in den Alpen. Man schaut nicht auf ein aderes Bergmassiv sondern man sieht bis zum Horizont nur Meer oder die beiden umliegenden Inseln. Die Insel Pico ist gespickt mit kleinen Vulkanhuegeln mit ihren Kratern auf die man von oben super herabschauen kann. Nach dreieinhalb anstrengenden Stunden stehen wir gluecklich am Krater des Pico. Manche Wanderer uebernachten im Karter zwischen schuetzenden Steinen und hoffen den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang bestaunen zu koennen. Von der Caldeira aus sehen wir das kleine „Picolein“ vor uns. Wir fuehlen uns noch fit genug ihn auch noch zu besteigen. Für diesen Abschnitt brauchen wir teilweise beide Haende um hochzuklettern. Die Muehe lohnt sich, wir haben freie Sicht auf die umliegenden Inseln und in die Caldeiera. Hier oben brodelt es immer noch ein bisschen. Teilweise steigt noch warmer Dampf aus den Lavasteinen. Der kleine Pico hat erst vor 1300 Jahren aufgehoert zu spucken.
Wieder in der Caldeira angekommen goennen wir uns eine Pause und essen zu Mittag, das haben wir uns verdient. Dann machen wir uns auf den Rückweg, der fuer unsere untrainierten Beine ganz schoen anstrengend war, anstrengender als der Aufstieg. Man muss hoellisch aufpassen wo man hintritt um nicht im Geroell auszurutschen. Viel einfacher ist es auf den grossen Lavasteinen zu laufen. Um 16:00 sind wir wieder an der Basisstation und koennen sagen, der Berg gehoert uns. Wir haben den hoechsten Berg von Portugal bestiegen. Es war ein tolles Erlebnis! Aber heute brauchen unsere Beine einen Tag Pause!
Als wir mit dem Boot zurueckfahren verabschiedet uns der Berg mit einem weissen Hut.
…jetzt ist genug gewandert, jetzt wird wieder gesegelt 🙂 Wir freuen uns auf nächste Woche und sind gespannt was auf uns zu kommt 🙂