Kategorie-Archiv: Allgemein

Nikolaus

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Nikolaus, Nikolaus pack die Taschen aus, dass wir alle artig sind weiss jeder hier im Haus…….

Ja, wir waren artig, der Nikolaus hat uns doch tatsaechlich Wind gebracht, Wir konnten gestern den ganzen Tag unter Genaker segeln. Heute Nacht lief unsere Lady mit der Passatbesegelung auch nicht unter 5 Knoten und ich seh meine zwei Maenner endlich mal wieder lachen.

….wenn es so weiter laeuft werden wir heute im laufe des Tages die 1000 sm bis zum Ziel knacken und dann ist es ja nicht mehr so weit, St. Lucia wir kommen! Klaus Dieter wird dann wohl seine Urlaubsverlaengerung nicht bekommen, weil wir dann doch deutlich vor dem 20. Dezember ankommen. Die Wettervorhersage sagt auch konstanten Wind um die 20 Knoten fuer die naechsten Tage vorraus. Supi!

Mir ist mal wieder was ganz bloedes passiert!
Ich trink in den letzten Tagen immer nach dem Essen immer ein Glaeschen von unserem Madeira Wein (der muss ja schliesslich auch mal weg). Ich hab mir dann auch so ein kleines Glas eingeschenkt, und hab dann den ersten Schluck genoussvoll zu mir genommen.
…aber um Gottes Willen, wie schmeckt den der Wein? Da ist mir ein Lichtlein aufgegangen, es war nicht mein Madeira Wein den ich eingeschenkt habe, sondern Klaus Dieters teueren Whiskey. Ups!
Der Arme musste dann die ganze Nacht Whiskey trinken, damit er nicht kaputt geht. Ich hoffe jetzt nur der Whiskey reicht bis wir in St. Lucia ankommen.

Advent Advent

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Advent Advent zwei Lichtlein brennen. Nach Tagen ohne Schiff in sichtweite, haben wir gestern abend passend zum zweiten Advent zwei Lichtlein am Horizont gesehen. Es war ein Tanker.

Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Der Wind ist immer noch nicht zufriedenstellend. Wir haben das Gefuehl wir fahren dem Wind in der Flaute nach. Das ist echt frustrierend wenn man hoert dass andere Schiffe 15 bis 20 Knoten Wind haben und wir haben gerade mal 10 Knoten Wind. Und motoren geht nicht mehr, der Diesel ist jetzt fuer die Stromerzeugung rationiert.
Heute haben wir mal den Genaker gesetzt, funktioniert gut, aber wir sind immer noch zu langsam. Es sind noch 1200 sm bis St. Lucia, also mindestens noch 10 bis 12 Tage. Dementsprechend wird die Stimmung an Bord einfach nicht besser. Wir hoffen, dass wir wenigstens die Party um die Siegerehrung noch mitnehmen koennen.

Wir haben den Fehler gemacht uns von der Wetterwelt Richtung Norden und zwei Tage spaeter wieder nach Sueden leiten zu lassen, das hat uns bestimmt 100 sm gekostet und Flaute, Flaute und nochmals Flaute.

Es gibt jetzt schon Flops und Tops unserer Atlantikueberquerung.

Ein Flop war eindeutig unsere Satelitentelefon, welches gerade mal bei einem Telefonat funktionierte. Wir wollen uns gar keine Gedanken machen wir bloed das in einem Ernstfall waere. Der Gedanke wir sitzen in der Rettungsinsel und haben keinen Kontakt zur Aussenwelt macht uns schon wuetend.

Gott sei Dank haben wir unsere Funkanlage. Die funktioniert, erstens mal Dank unserer VIP Betreuung in Las Palmas von Joerg Drexhagen (Yachtfunk.com) und natuerlich Dank unserem Funker an Bord Klaus Dieter hervorragend. Wir haben fast taeglichen email Kontakt mit zu hause, bekommen alle Meldungen der Wetterwelt und der ARC problemlos. Dazu kommt dass wir taeglich mit anderen Schiffen regen Kontakt haben und wir dadurch auch erfahren wenn jemand Probleme hat, wo die Schiffe sind und, und, und. Supi!

Eine weitere gute Investition ist unsere Windsteueranlage. funktioniert hervorragend und wir koennen dadurch viel Strom sparen. Wir haben ja keinen Generator und muessen wenn unsere Solaranlage und unser Windgenerator zu wenig Strom produzieren motoren.

Vielleicht koennen wir morgen bezueglich Wind mal was positives bloggen.

Bergfest

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Jipiii!

Wir haben Bergfest und der Wind hat sich auch zurueckgemeldet. Da goennen wir uns doch ein Schlueckchen Sekt, das haben wir uns verdiehnt!
…und heute abend gibt es nochmal Rinderfilet mit Kartoffeln und dem restlichen Gemuese, dazu einen leckeren spanischen Rotwein. Wir freuen uns schon darauf.

Sowieso gehen die Vorraete langsam zu Ende, Wir haben nur noch eine Gurke, 1 Paprika und drei Bananen.

Die Welt sieht heute Morgen schon wieder besser aus. Die Wettervorhersage sagt zwar in den naechsten Tagen Regen voraus, aber auch Wind und den brauchen wir dringend!

Vielleicht haben wir doch noch Glueck und sind rechtzeitig zur Fete in St. Lucia.

Irrfahrten im Atlantik

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Ihr denkt bestimmt, was segelt denn die My Lady fuer einen Sch… zusammen. Aber wir suchen immer noch total verzweifelt und frustriert den Passatwind. Die Butter schmilzt schon lange aber der Wind laesst auf sich warten. Wir segeln oder besser gesagt motoren jetzt weiter Richtung Sueden umd dann morgen hoffentlich endlich auf den Passat zu treffen. So langsam sinkt auch die Stimmung an Bord, da kann ich selbst mit hausgemachten schwaebischen Spaetzle nicht mehr punkten.

Am Mittwoch wurden wir ganz schoen geschuettelt. Wir waren den ganzen Tag eingekreist von Squalls ( das sind Regenwolken mit Starkwindboen bis zu 35 Knoten). Der Wind steigt innerhalb von wenigen Minuten von quasi 0 auf 30 Knoten oder mehr. Wir waren Gott sei Dank vorbereitet und haben die Segel immer rechtzeitig gerefft. Der ganze Spuck dauerte ungefaehr eine Stunde, dann war der Wind wieder weg. Ist schon unheimlich wenn man im Sonnenuntergang die Squalls um sich herum sieht. Der Himmel bekommt richtig duestere Farben und ist vermischt mit dem Abendrot vom Sonnenuntergang. Nachts sieht man die Sqalls sogar auf dem Radar, wegen des kraeftigen Regens.

Am Morgen bekamen wir die Nachricht von einem anderen Boot der ARC, die vermutlich gerade in so einem Squall den Mast verloren haben, weil sie zuviel Segelflaeche gesetzt hatten. Der Besatzung ist Gott sei Dank nichts passiert und duempelt oder motort jetzt weiter nach St. Lucia. Wir haben zu einem Frachter,der zufaellig in unserer Naehe war, funkkontakt aufgenommen und ihn gebeten, da das beschaedigte Segelboot auf seinem Kurs lag, mit dem Segeler kontakt aufzunehmen und ihn falls moeglich mit frischem Diesel zu versorgen. Er hat uns versprochen dies zu tun. Zwischenzeitlich sind drei weitere Segler dem Problemboot zur Hilfe gekommen. Das ist der grosse Vorteil der ARCman ist alleine und doch nicht.
Ansonsten passiert im Moment nicht viel bei uns. Fisch beisst im Moment auch keiner an, aber wir haben ja auch noch genug Fleischvorraete.Ganz anders sieht es mit unseren Dieselvorraeten aus, langsam beginnen wir zu rechnen wie lange dieser denn noch reicht.

Wir sind jetzt 1310 sm gesegelt oder motort! Grrr! und haben noch ca.1490 sm bis St. Lucia. Die Chance wird immer geringer, dass wir unser Ziel bis zum 16.12. erreichen um noch in die Wertung zu kommen und vor allem rechtzeitig zur Party da zu sein.

Wir werden vermutlich den Liter Rumpunsch (pro Person)auf einmal leertrinken, wenn wir angekommen sind und danach tot umfallen. Aber wait and see was der naechste Tag uns bringt!

Flaute

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Flaute, Flaute, Flaute! Der Wind ist seit zwei Tagen weg! Wir duempeln mal mit Segeln, mal unter Motor weiter. Ist total frustierend, und es soll in den naechsten Tagen nicht besser werden. Wenn es so weiter geht feiern wir Weihnachten auf dem Atlantik. Aber den anderen Booten geht es ja nicht besser,den meisten zumindest,eine paar Racer sind schon am Ziel angekommen aber das sind Schiffe die mit unserem nicht zu vergleichen sind, oder anders ausgedrueckt diese Boote haben mit unserem soviel gemeinsam wie ein Ferrari und ein Traby.

Inzwischen ist es auch richtig warm geworden. Ich habe jetzt endlich meinen Bikini rausgeholt.
…und eigentlich moechte ich am liebsten ins Wasser springen, wenn da nicht die Tiere mit den grossen Maeulern im Wasser waeren.

Eins muss ich Euch noch erzaehlen. Ich habe in den letzten Naechten, wenn ich in der Koje lag immer Stimmen gehoert, ich hab mir schon ueberlegt, ob Paul seine Freundin in der Backskiste einquartiert hat und sie dann waehrend der Nachwache rausholt und mit ihr redet. Oder sind es etwa Meerjungfrauen, die ins Boot kommen und mit Paul und Klaus Dieter flirten?
Oder hat meine Freundin Isolde doch Recht und es hat Aliens im Meer, die Nachts rauskommen und mir Angst einjagen wollen.
Ich hab mich zuerst gar nicht getraut es den Maennern zu erzaehlen. Ich hatte Bedenken, sie sagen „Was hast denn Du geraucht? Das will ich auch haben“. Aber den beiden gehts komischer Weise gleich. Sie hoeren auch Stimmen in der Nacht und Klaus Dieter ist noch davon ueberzeugt,dass sie mit ihm in englisch reden, aus Ruecksicht genueber ihm, da er ja kein schwaebisch versteht.

Wie sind noch nicht dahinter gekommen woher die Geraeusche kommen, aber es muss eine Kombination von Wind, Wasser und den Segeln sein. Auf jeden Fall ist es ziemlich unheimlich, abeer ich bin froh, dass die Maenner es auch hoeren.
(Kommentar Klaus-Dieter: Nein, Conny’s Hirn leidet weder unter der Flaute noch der Hitze. Ich muss leider bestetigen, dass wir alle diese Stimmen hoeren. Ich streite allerdings energisch ab, dass ich sie nicht auch auf schwaebisch verstuende. Schliessslich kommt mei Muader aus Schtuagat)

Juhuuu die Butter schmilzt

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Wir sind jetzt den 9. Tag unterwegs, sind 999 sm seit Las Palmas gesegelt, und haben noch ca 1850 sm vor uns, also schon ein Drittel der gesamten Strecke.

Heute morgen hab ich die Augen aufgemacht,und die Sonne hat mich angeblinzelt. Tolles Gefuehl! Ich werde heute vermutlich zum ersten Mal meinen Bikini auspacken!

Schon heute Nacht war es deutlich waermer als die letzten Naechte und vor allem haben wir nach Tagen! mal wieder Sterne gesehen, und auf einmal wirkt die Nacht viel freundlicher. Die Sterne waren so nah, dass man das Gefuehl hat man kann sie greifen. Nur eine dieser Naechte, und ein blinzeln der Sonne auf diesem weiten Meer und wir wissen, warum wir diese Strapazen auf uns nehmen und um die halbe Welt segeln, Naechte ohne Schlaf, Seekrankheit und Stuerme auf uns nehmen.

Das Wochenende hingegen war grau in grau und es gab immer wieder Regen. Wir hatten viel Wind (20 bis 25 Knoten), eine total kabbelige Welle. Man hat immer das unangenehme Gefuehl, die Welle steigt ins Cockpit. Die Nachtwachen waren dadurch auch ziemlich anstrengend, zwei, dreimal konnte unsere Windsteueranlage die Welle auch nicht mehr aussteuern (und das natuerlich Nachts)und wir mussten von HAnd steuern.
… da fragte sich Paul mal wieder, warum alles in der Welt machte ich das eigentlich? Ich waere da doch lieber mit meinen Ab und Zu Wanderfreunden Bergwandern gegangen. Aber 5 Mal ums Schiff laufen ist auch wie Bergwandern, ich wuerde sogar sagen, das ist eher wandern am Klettersteig. Angegurtet sind wir ja eh fast den ganzen Tag. Aber der Wind hat uns auch ein Stueckchen naeher in die Karibik gebracht. Wir haben ein Rekordetmal von 157 sm hinter uns.

Ueberhaupt sollte man eigentlich nach fuenf Tagen auf See man hat die Schnauze voll wenn man immer nur Wasser, Wasser und nochmal Wasser sieht. Ist komischer Weise nicht der Fall, wir geniesen die Zeit hier in vollen Zuegen und mit Klaus Dieter als drittes Crew Mitglied ist vieles einfacher und wir haben jeden Tag viel Spass miteinander.

Ist Blauwassersegeln eigentlich langweilig?

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Als aller aller erstes moechte ich meiner Mama zu Geburtstag gratulieren. Wir wuenchen Dir alles Gute und vor allem Gesundheit. Feiert schoen, wir trinken heute Abend ein Schnaepsle auf Dich.

Endlich haben wir nach langem suchen wieder Wind! Aber der Himmel ist grau in grau und es regnet seit heute Nacht.
Wir werden den Tag wohl drinnen verbringen, unser Peter steuert uns ja super und wir haben ja einen weiteren Plotter im Salon somit koennen wir von innen alles kontrollieren.

Ist Blauwassersegeln eigentlich langweilig. NEIN! Da sind wir uns alles drei einig. Der Tag beginnt morgens so um acht beim Wachwechsel. Um ca neun gibts Fruehstueck, wir sind inzwischen so entschleunigt, dass sogar Klaus Dieter laenger als 10 Minuten beim Fruehstueck sitzen bleibt. Es werden dann so wichtige Themen dskutiert wie: Was bedeutet Barfussroute? Etwa im Regen barfuss zu laufen?
Ein weiterer grosser Diskusionspunkt ist die weitere Route und schaffen wir es am 17. Dezember an der Abschiedsfeier der ARC teilzunehmen. Dann kommte immer noch die Frage dazu, gibt es eigentlich noch Schiffe die langsamer sind als wir?
Alle zwei Tage kommt dann die Angel raus und eine halbe Stunde spaeter ist auch schon ein Fisch an der Angel. Bis der an Bord ist, ist dann auch schon fast Mittag und Skipper und Fischer haben dann auch ein kleines Bier verdient.

Ja und dann muss man sich ja schliesslich auch noch ein bischen ausruhen von dem Stress der Nacht. Zu diesem Zeitpunkt ist immer noch keine Zeile im Buch gelesen.

Also ihr seht es kommt keine Langeweile auf.

Wie kocht man eigentlich auf einem Schiff?


Ist nicht so ganz einfach. Schon beim oeffnen des Kuehschranks fliegt einem die Wurst, die Butter und ueberhaupt alles entgegen was sich im Kuehlschrank befindet. Aber mit ein bischen Technik geht das schon. Man muss den fliegenden Lebensmitteln einfach den Weg versperren. Irgendwo ein Glas stehen lassen geht gar nicht. Das Glas wird durch den ganzen Salon katapultiert. Spuelen heisst z.B.: 1 Glas abtrocknen, Schrank auf, Glas rein und Schrank schnell wieder zu. Nach dem kochen und spuelen hab ICH mit dann den Manoeverschluck verdient.

Eine weitere Kathastrophe bahnt sich an, wir haben nur noch drei Glaeser Nutella, das letzte Glas gehoert dem Skipper und ohne Nutella fall ich ganz sich ins 11 Uhr Loch. Wir haetten doch 10 statt nur 5 Glaeser mitnehmen sollen.

So vergehen die Tage rasend schnell, wir haben jetzt noch 2048 sm nach St. Lucia und sind schon 724 sm seit Las Palmas gesegelt und wir haben immer noch sehr viel Spass an Bord.

wo ist der Wind

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Gestern wurde der eh viel zu schwache Wind immer weniger und heute Nacht wa er dann ganz weg, das heisst wieder mal motoren. So langsam machen wir Berechnungen ob uns der Diesel reicht, obwohl wir fast 400 Liter getankt haben. Einige ARC Segler sind bereits Richtung Kap Verden abgedreht um zu tanken. Die Vorhersage ist auch nicht besser. Sch…!

Die Leute von der Wetterwelt haben uns jetzt an die Front eines Tiefdruckgebietes gelotst um den Wind vom Rand des Tiefdruckgebietes mitnehmen zu koennen. Seit heute frueh ist auf Backbord Sonnenschein und auf Steuerbord Regen. Aber wir konnten wenigstens die Segel setzen. Super!
Ansonsten gilt fuer uns das Motte -Wir sind die wo gewinnen wollen- NICHT! Bei uns heisst es eher -Wir sind die, die hinten sind- Aber das ist egal, Wir haben Spass!

Sonst gehts uns gut, wir verhungern noch nicht (obwohl ich mir so langsam schon Gedanken ans rationieren der Vorraete mache, die Schokolade wird bedenklich weniger und ohne Schokolade kann ich nicht leben!). Gestern Abend haben wir uns ein Rinderfilet mit Kartoffeln und Gemuese gegoennt. Ich musste zwar danach die Kueche renovieren, aber ich hab ja Zeit und geschmeckt hats auch.

Jeder hat inzwischen seine Aufgabe, Klaus Dieter ist der Cheffunker, es sieht und hoert sich immer sehr professionell was er dan macht, total Klasse, ich bin fuer die Auswertung vom Wetter zustaendig und fuers kochen und Paul traegt die Verantwortung und macht den Rest also alles andere (spuelen abtrocknen Schiff putzen staubsaugen hat die Verantwortung ueber den Kuehlschrank und und und nebenbei auch noch segeln. Klappt alles Prima!

Der erste Fisch

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Eigentlich wollte ich nicht schon wieder schreiben, aber gestern hat sich so viel ereignet, dass ich es euch gleich heute frueh erzaehlen muss.

Gestern hatten wir einen Segeltag wie aus dem Bilderbuch, mit Passatbesegelung und unserem Peter gleiten wir fast den ganzen Tag mit 6 Knoten durchs Wasser.

Das Highlight gleich gestern nach dem Fruehstueck. Klaus-Dieter hat ungefaehr eine halbe Stunde zuvor die Angel rausgeworfen, als diese ploetzlich zuckt! Und tatsaechlich ist unser erster Mahi Mahi an der Leine. Wir waren ueberhaupt nicht darauf vorbereitet! Bevor wir alles herrichten konnten war der Fisch schon an Bord. Beim toeten konnte ich nicht hingucken, da tut mir das Tier dann doch ein bischen leid. Aber unser Abendessen war gesichert. Fischfilet in Weissweinsosse, dazu Kartoffeln und Salat. Uns geht es nicht besonders schlecht, obwohl wir im Regattafeld deutlich zurueckgefallen sind.

Ich hatte dann von 20 Uhr bis 23 Uhr meine Nachtwache. Ich sass im Cockpit, habe gemuetlich mein Buch gelesen als ich ploetzlich ein Schlag ins Gesicht bekam. Hat es hier doch Aliens? Dann hoerte ich ein Geflatter neben mir. Aha das war ein fliegender Fisch, der mir mitten ins Gesicht geflogen ist. Ich hab ihn dann gerettet und auch gleich wieder zurueck ins Wasser befoerdert.
Fuenf Minuten spaeter hat sich dann auch noch ein Vogel bei uns im Cockpit verirrt. Ich glaube der war verletzt und wollte sich ein bischen ausruhen.

Um halb elf haben wir dann auch noch eine sehr traurige Nachricht erhalten. Ungefaehr 10 sm von uns entfernt hat eine deutsche Yacht, die sich auch an der ARC beteiligte mit fuenf Personen Besatzung ihr Schiff wegen Wassereinbruch aufgeben muessen. Das Schiff ist gesunken. Die Besatzung konnte gerettet werden. Der Maydayruf wurde von einem groren Schiff, der James Cook, gehoert und dieses Schiff war auch in Reichweite und konnte die in Not geratene Besatzung retten. Die Stimmung war dann natuerlich am Boden. Was wir allerdings nicht verstehen ist, warum wir die May Day Meldung nicht gehoert haben. Wir waren doch gar nicht so weit weg! Traurig, aber Hauptsache alle sind gerettet worden.

Tag zwei und drei auf See Mittwoch 23.11.2016

Dieser Beitrag wurde von Paul Amann am veröffentlicht.

Heute ist schon der vierte Tag auf See und die Stimmung ist immer noch super gut!

Am Montag mussten wir leider den ganzen Tag motoren, was uns dem Regattafeld wieder ein grosses Stueck naeher brachte. Unsere Lady ist halt mit dem Uebergewicht keine Rennziege! In der Nacht zum Dienstag kam dann endlich wieder Wind auf und seither segeln wir mit „gentle Winds“ wie die Englaender es nennen, Richtung Kapverdische Inseln.

Unseren Peter,genannt nach dem Erbauer Peter Foehrtmann, die mechanische Windfahnensteueranlage, haben wir auch schon installiert und sie funktioniert hervorragend und verbraucht dabei keinen Tropfen Strom. Schon irre, dass es Menschen gibt, die so etwas austuefteln.
Wir segeln immer noch brav Richtung Sueden bis die Butter schmilzt. Das tut sie definitiv noch nicht. Heute Nacht war ich kurz davor, nachdem ich Fleecejacke und Suedwester angezogen hatte, meine Wollmuetze auch noch zu holen. Wie war das nochmal mit der Barfussroute? Ohne Schuhe wuerde ich mir hier die Fuesse abfrieren!

Heute frueh haben wir jetzt endlich unsere Passatbesegelung gesetzt. Wir segeln dabei mit ausgebaumter Genua und ausgebaumter Fock.

Die Wetterdaten bekommen wir wie immer von den Leuten der Wetterwelt. Wir haben dieses Mal ein Wetterreporting erstellen lassen, dabei wird uns eine Segelstrecke von Fachleuten empfohlen! War eine richtig gute Investition. Das Regattafeld, das die noerdliche Route genommen hat, ist schon von  einem Sturmtief erfasst worden, worauf wir keine Lust hatten, selbst wenn wir dadurch als Letzter in St. Lucia ankommen wuerden.

Einen Wachrythmus haben wir auch gefunden. Waehrend der Nacht, und die dauert hier von abend um sechs bis morgends um acht macht jeder abwechselnd drei Stunden Wache, tagsueber macht jeder vier Stunden Wache. Das Regattafeld hat sich total zerklueftet wir sehen nur noch selten ein anderes Schiff

Mehr gibt es nicht zu erzaehlen, ich melde mich in zwei Tagen wieder.

Doch, noch was, uns ist es bisher nicht schlecht! Im Gegenteil, wir haben richtig guten Apetitt!

Wir haben jetzt schon 369 sm zurueckgelegt, es sind jetzt noch ca. 2430 sm bis nach St.Lucia.