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der erste Tag auf See

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Am Samstagabend gab es zum Abschluss nochmal ein grosses Abschiedsfeuerwerk und am Sonntagfrueh kam dann die grosse Aufbruchstimmung. War sehr emotional, schon ein komisches Gefuehl zu sagen „Wir sehen uns in der Karibik“. Wir haben in den letzten zwei Wochen viele nette Leute kennengelernt. Zum einen die immer gut gelaunten Australier, die ganzen deutschen Segler wie Hermann und Sabrina, Andreas und Lisa und und und. Dann waren da noch unsere Nachbarn, fuenf fesche Norweger, die ein bischen wie richtige Wikinger aussehen. Nachdem Paul ihnen mal morgens um fuenf, nachdem sie eine Nacht durchgefeiert haben, das Schiff versenken wollte, haben wir sie doch noch richtig lieb gewonnen. Da bleiben mir die Augen beim Abschied einfach nicht trocken.

Mit Musik und getroete wurden wir um 12 Uhr aus dem Hafen Las Palmas hinausbegleitet. Ist ein einmaliges Gefuehl, das miterleben zu koennen.

Um 13 Uhr war dann der Startschuss und ca. 200 Boote segelten ueber die Startlinie. Mit leichtem Wind segelten wir in die Nacht hinein und beim Sonnenaufgang waren dann alle Boote so weit entfernt von uns, dass wir keine mehr sehen konnten, leider waren die Meisten vor uns. Die Atlantikwelle ist ganz sanft, und mir wird nicht mal beim kochen schlecht, so haben wir es uns fuer den Start vorgestellt, vielleicht etwas mehr Wind, damit wir die Passatbesegelung noch ausgepacken koennen. Inwischen sind wir 111 sm gesegelt und die Stimmung an Bord ist hervorragend.

Die Wettervorhersage ist nicht so berauschend, der Passatwind soll wohl die naechsten zwei Wochen ausbleiben, aber warten wir einfach mal ab was uns erwartet.

der Countdown laeuft

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Das gefaehrlichste an einer Atlantikueberquerung sind die Strassen von Las Palmas und der Rumpunsch in der Karibik, das war die Aussage in der Willkommensrede der ARC. Na dann hoffen wir mal dass Chris Tibbs mit der Aussage recht hat.

Heute ist der letzte Tag wo wir fuer die naechsten drei Wochen noch Boden unter den Fuessen haben werden.

Das Wetter soll die ersten zwei bis drei Tage erst mal ganz passabel sein und ich bin jetzt sogar ein bisschen froh endlich lozukommen. Ich freue mich darauf mal ein paar Stunden nur herumliegen zu koennen und nicht mehr ueberlegen zu muessen, was noch erledigt werden muss.

Unser Tagesplan war die letzten zwei Wochen ganz schoen anstrengend:

einkaufen – putzen- Mast hoch- wieder runter- Seminar- Backskiste rein- wieder raus- wieder Seminar- wieder Mast hoch- wieder einkaufen weil noch was fehlt usw. usw. und dann noch das Anstrengendste, die vielen vielen Feeten bei der ARC, und eine auslassen, das geht ja gar nicht, man koennte ja was verpassen! Also wie ihr seht mit einfach nur rumliegen ist da nichts drin.

Ueberhaupt ist die ARC eine grandiose Veranstaltung! Uns reut das Stargeld ueberhaupt nicht, man bekommt so viele Tipps und Eindruecke, das moechten wir nicht missen, und vor allem bekommt man das Gefuehl alles fuer die Sicherheit getan zu haben. Klasse! Super dass wir mit Astrid und Wilhelm deutsche Ansprechpartner hatten, die immer fuer uns parat waren.

Danke auch nochmal an Joerg von Yachtfunk.com, dass er uns die letzten zwei Wochen so gut betreut hat,er hat vom funken und von -SSB Anlagen richtig Ahnung zu moderaten Preisen vielen Dank an dieser Stelle. Also funktechnisch kann jetzt auch nichts mehr schief gehen.

Und trotzdem ueberlegen sich Paul und Klaus Dieter seit gestern verzweifelt was sie heute Abend essen koennen um Magenprobleme zu bekommen, damit sie nicht los muessen. Ja, wir sind schon ein bischen aufgeregt.

Heute Abend ist noch ein Abschiedsfeuerwerk und morgen um 13:00 ist dann der Startschuss.

Der naechste Blog kommt dann vom Atlantik.

 

Im ARC Fieber

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Die Crew ist komplett, gestern ist Klaus-Dieter mit Nadine angereist, genau richtig zur Welcome – Party der ARC. Wir sind eh im ARC Fieber. Hier mischt sich jung und alt aus der ganzen Welt und feiert zusammen, und das jeden Tag, ganz schoen anstrengend, bin mal gespannt ob wir den Alkohol bis zum Start wieder abgebaut haben.

Paul wollte mich vor zwei Tagen sogar das erste mal von Bord schicken, weil eine junge huebsche Italienerin noch einen Crewplatz suchte und bei uns anheuern wollte.

Das erste Gaensehautfeeling hatte ich schon am Sonntag als die 74 Schiffe der ARC plus, die noch auf den Kapverdischen Inseln Zwischenstopp machen, verabschiedet wurden. Da bekam auch Paul wieder Lust loszusegeln und ich hatte die ganze Zeit einen Klos im Hals und mir kamen fast die Tränen.

Morgen ist die offizielle Eroeffnungszeremonie, die Teilnehmer jeder Nation marschieren zusammen in einer Gruppe. Ein Segler wird ausgewaehlt, der dann die Nationalflagge tragen darf, wie bei der Olympiade. Ich habe gehoert es sollen 36 Nationen sein. Der Gouverneur von St. Lucia ist ebenfalls angereist.

Zwischendurch muss aber auch immer noch was am Schiff gearbeitet werden. Alles muss nochmal kontrolliert werden. Aber unsere Lady hat den Sicherheitscheck, welcher von den ARC Leuten durchgefuehrt wird, gut überstanden, alles ist vorbereitet, wir muessen jetzt nur noch Lebensmittel und Getraenke einkaufen, dann kann es losgehen.

Von meinem iPad gesendet

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Bald geht es los

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Nach acht Wochen Bedenkzeit steht es fuer uns fest, wir segeln zu dritt, mit unserem Freund Klaus Dieter in die Karibik. Wir haben uns so lange darauf vorbereitet, und egal ob es uns auf der Ueberfahrt schlecht wird, wir irgendwelchen Stuermen und Flauten ausweichen muessen, jeder erzaehlt die Karibik ist nicht mehr das Traumziel, wir schieben alle Bedenken beiseite und segeln ueber den grossen Teich. ……und wir freuen uns jetzt auch darauf!
Am Freitag haben wir mit unseren Freunden noch eine kleine Abschiedsparty gefeiert und bekamen auch noch ein Gebet mit auf den Weg:
„Der Herr hat das Meer so weit gemacht und tut uns seine Wunder kund, dass nicht ein jeder Lumpenhund, mit denen die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann hier draussen begegnet“

Dann hoffen wir mal, dass uns das Gebet hilft.

Am Samstag fliegen wir nach Las Palmas und stuerzen uns in den Rummel der ARC. Am 20. Novemer geht es dan los, vorausgesetzt es klemmt keine Kuehlschranktuer oder eine Lampe im WC ist kaputt oder ein anderes unwichtiges Teil funktioniert nicht und wir habe deshalb einen gute Ausrede weshalb wir nicht lossegeln können.

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Etappenziel Las Palmas erreicht

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Wir freuten uns riesig auf eine Hafenwoche in Madeira, zumal die Marina super schoen ist und wir im Hafenwasser sogar baden konnten. Am Dienstag besichtigten wir erst mal das Walfangmuseum in Canical. In der Bucht von Canical wurde auch der beruehmte Film Mobby Dick gedreht. Canical ist sehr beruehmt fuer seine Walfangtradition. Mit kleinen Booten fuhren die mutigen Maenner sobald ein Pottwal gesichtet worden war aufs Meer hinaus und jagten den Wal mit Speren. Der tote Wal wurde dann mit Hilfe von Ebbe und Flut ans Meer gezogen und zerlegt. Die Fettschicht der Wale wurde in grossen Kesseln geschmolzen und konnte teuer in der ganzen Welt verkauft werden. Es war eine gute Einnahmequelle fuer die Inselbewohner. Es ist fast ein Wunder, dass keiner der Walfaenger ums Leben kam. In den 80ger Jahren wurde der Walfang,auf Grund der nur noch geringen Anzahl der Tiere,verboten. Heute werden die Tiere geschuetzt. Die Illha Desertas wurden zu einem riesiges Naturschutzgebiet erklaert und wenn mann Glueck hat kann man Heute wieder Wale, Delphine oder sogar Moenchsrobben sehen.

Am Dienstag abend war unsere 6-er Crew fuer die Landausfluege auf Madeira mit Jutta und Helmut komplett. Wir besichtigten zusammen Funchal und selbstverstaendlich muss man auf Madeira eine Levada wandern. Also bewaffneten wir uns mit Wanderschuhen und Rucksack und wanderten die Levada Nr. 3 (laut Marco Polo Reisefuehrer) von Machico nach Porto da Cruz. Schoener kann wandern nicht sein! Zuerst ging es durch die Obst- und Gemuesegaerten von Madeira ueber eine Bergkuppe zu einem schmalen Pfad direkt an den Felsen am Meer entlang, mit tollen Ausblicken. Die Vegetation von Madeira ist einzigartig. Hier findet man saemtliche Fruechte, die man sich vorstellen kann. Nach dreieinhalb Stunden kamen wir dann total unterhopft in Porto da Cruz an. Ich glaub das erste Bier ist bereits im Hals verdunstet. Mit dem Bus ging es dann zurueck nach Machico. Selbst die Busfahrt auf den schmalen Bergstrassen war ein kleines Abenteuer. Madeira ist ein Reise wert.

Am Freitag mussten wir uns dann wieder mit der Wetterkarte auseinandersetzen.

…..so langsam glaube ich Neptun hat ein Problem mit uns, dabei haben wir ihm doch immer was zu trinken gegeben. Aus dem planmaessigen Start am Montag wird nichts, wir muessen Isolde und Karle schon am Samstag frueh von Bord schicken um ein einigermassen annehmbares Wetterfenster fuer die Ueberfahrt nach Las Palmas zu bekommen.

Am Samstag frueh um halb zehn ging es dann los. Der erste Tag war ein perfekter Segeltag mit angenehmer Welle. Bei den Ihhha Desertas haben wir dann auch die ersten Delphine gesehen, so nahe wie selten. Ich konnte vom Bug aus Bilder machen…… so hatte ich mir es vorgestellt.

Doch gleich am Abend kam dann auch schon die Ernuechterung. Der Wind stieg auf weit ueber 20 Knoten und die Welle natuerlich auch. Kochen in der Pantry war schon beschwerlich und das Essen auch. Alles was nicht Niet- und Nagelfest war kam uns entgegen. Helmut als totaler Segelneuling ueberkam dann als ersten Uebelkeit. Was er mit uns macht ist ja auch wie Skifahren lernen an einer schwarzen Piste. Jutta schmeckte meine leckere Gulaschsuppe ueberhaupt nicht und sie bewegte sich auch nicht mehr von der Stelle. In der Nacht nahm dann der Wind auf bis zu 28 Knoten zu und die Welle war auch wieder mindestens 2-3 Meter hoch. Die Nacht war schrecklich kalt, wir trugen Schwerwetterkleider und wickelten uns trotzdem noch in einen Teppich ein. Alles war feucht und glamm, eckelhaft. Der zweite Tag war dann auch noch total ohne Sonne. Nach dem Abendessen (welches Jutta wieder nicht schmeckte!!) wollte ich dann noch das aktuelle Wetter holen und mir ansehen.

….das hat mich dann umgeworfen, aber Paul ging es dieses Mal um einiges besser, solange er sich oben aufhielt. Zum erstenmal hatte ich das Gefuehl Neptun will mir den Willen brechen weiter in die Karibik zu segeln.

In der Nacht wurde es wie vorhergesagt dann wieder ruhiger und nach 49 Stunden und 284 sm erreichten wir unser Etappenzeil Las Palmas.

…und wieder koennen wir sagen die Crew hat super mitgemacht, es war zu keinem Zeitpunkt miese Stimmung an Bord. Jeder hat die Situation so angenommen wie sie ist.

Inzwischen traeume ich schon wieder von der Weiterfahrt in die Karibik, aber Paul ist sich noch sehr unsicher.

Das Problem ist die bisherigen Ueberfahrten dauerten maximal 4 Tage an einem Stueck. Diesen Zeitraum steht man irgend wie durch, aber in die Karibik sind wir 20 bis 25 Tage unterwegs. 25 Tage diese Welle, diesen Wind, diese Bedingungen. Ein Essen zuzubereiten ist Schwerstarbeit, selbst einfache Dinge wie der Gang zum WC dauert mal locker eine halbe Stunde und und und. Bei diesem Trip darf keiner ausfallen sonst hat der Andere die doppelte Belastung. Und fakt ist, uns wurde es beiden uebel….. aber wir haben ja noch zwei Monate Zeit uns zu entscheiden, und die Fehler, die wir gemacht haben zu analysieren. Vermutlich haben wir die Ueberfahrten einfach nur zum falschen Zeitpunkt gemacht.

Segeltechnisch hat alles wunderbar geklappt, motort wird wirklich nur noch im Notfall, ganz anders als im Mittelmeer. Unsere Lady gleitet angenehm durch die Welle, also alles kein Problem. Es ist wirklich so wie man es in Buechern liest, nicht das Schiff ist das Problem, sondern der Mensch.

Inzwischen haben wir seit dem Start in Murter 4.576 sm zurueckgelegt und sind ohne Schaeden auf den Kanaren angekommen. Ein bischen stolz koennen wir schon sein.

 

Wellenreiten nach Madeira

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Am Mittwoch Abend haben wir den Wetterbericht nochmals studiert und ein Wetterfenster nach Madeira gefunden. Es wird zwar nicht optimal bleiben, aber die Fahrt muesste machbar sein, deshalb haben wir uns dann auch einstimmig dafuer entschieden am Donnerstag die Fahrt nach Madeira zu wagen.

Um 10:30 hiess es dann Leinen los und auf nach Madeira. Gleich nach der Ausfahrt wurden wir dann aber schon von Neptun vorgewarnt als er uns eine Welle von hinten ins Schiff schickte, alles nass, das faengt ja gut an.

Tag 1 lief bis zum Abendessen dann auch wie geplant, wir konnten mit raumem Wind von 15 Knoten entlang der portugisischen Kueste auf direktem Kurs segeln. Alle freuten sich auf den Wurstsalat, den es zum Abendessen geben sollte. Aber der Aufenthalt in der Pantry war nicht so mein Ding. Paul, Karle und mir verging dann auch ploetzlich der Appetit als der Wurstsalat auf dem Tisch stand. Mir wird heute noch schlecht, wenn ich nur an Wurstsalat denke. Oben an Deck hatte ich keine Probleme, aber an Kochen war bei mir die ersten zwei Tage nicht zu denken. Gott sei Dank war Isolde da, sie hatten von Anfang an richtige Seebeine, und versorgte uns doch wenigstens mit ein paar Haeppchen. Den Wurstsalat musste sie aber fast alleine essen. Isolde hatte eher Angst vor Mobby Dick der kommt und sie ins Wasser zieht. So hatte jeder von uns so seine Probleme.

Am Tag 2 hatte der Skipper einen Totalausfall, Skipper II musste ran, ich wurde von Karle tatkraeftig unterstuezt. Ich persoenlich fand das Skipperdasein gar nicht mal so schlecht. Ich konnte endlich mal eigenhaendige Entscheidungen treffen, Paul hat alle meine Entscheidungen teilnahmslos akzeptiert. Die Welle betrug aber inzwischen ueber 3 Meter, unsere Freundin Nadine wuerde sagen Waschmaschine im Schleudergang.

Am Tag 3 konnte ich dann schon Brot backen und am Abend auch kochen. Welle und Wind wurden etwas weniger und Paul nimmt auch schon wieder teilweise am allgemeinen Leben teil und kann sogar ein paar Haeppchen zu sich nehmen.

Am Tag 4 hiess es dann 3 Tage war der Skipper krank, jetzt schimpft er wieder Gott sei Dank. Der Wind nahm naemlich auf 25 bis 28 Knoten zu und die Welle stieg auf gefuehlte 4 Meter. Fuer uns war nicht erklaerbar voher bei diesem Wind so eine maechtige Welle herkommen soll irgendwo muss es maechtig blasen. 28 Konten sind ja nicht so viel, bei raumen Wind ja fast ideal. Diese Welle blieb uns dann auch bis ins Ziel erhalten.

Aber wir habens geschafft, heute frueh um 11:30 sind wir nach 95 Stunden und 502 sm in der Marina Quinta do Lorde auf Madeira angekommen.

So eine freundliche Begruessung haben wir noch selten erlebt. Wir wurden mit Handschlag vom Marinero willkommen geheisen. Hier haben wir wieder mal das Gefuehl angekommen zu sein und wuerden gerne laenger als nur eine Woche bleiben.

Fuer mich gab es auch schoene Dinge bei der Ueberfahrt, jeden Tage bekamen wir Besuch von Delphinen und die Naechte waren voll von Sternschnuppen, teilweise war es ein richtiger Sternschnuppenregen. Auch die Stimmung an Bord war, obwohl sich diese Ueberfahrt alle etwas anders vorgestellt hatten, immer sehr gut und es gab trotz allem immer wieder etwas zu lachen.

Fuer Paul war diese Ueberfahrt etwas ernuechternd, wenn er sich vorstellt, dass so eine Ueberfahrt nicht 4 Tage sondern 3 Wochen dauert ist das ganz schoen heftig, aber warten wir mal ab.

 

Madeira ist weit weit weg

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Wir hatten eine sehr erholsame Woche in El Rompido. Hier ist es so schoen, dass wir es noch viel laenger haetten aushalten koennen. Einen Tag relaxen,am anderen an den Atlantikstrand zum baden…. einfach schoen.

… und dann wurden wir wieder einmal verfolgt, unsere schweizer Freunde liefen zwei Tage spaeter auch in El Rompido ein. Sie ist also wieder vereint, die Deutsch – Schweizerische Seglergemeinschaft.

Wir haben unser Schiff noch geputzt, poliert und alles gewaschen…so ein Haushaltstag muss eben auch mal sein, zumal Besuch aus Deutschland von unseren Freunden Isolde und Karle angesagt war. Sie sind schon mit uns von Kroatien in die Tuerkei gesegelt und den Trip nach Madeire wollen wir auch wieder gemeinsam machen. Am Samstag haben wir dann ein Auto gemietet und uns die Staedte Tavira und Vilamoura ein wenig anzuschauen bevor wir unseren Besuch vom Flughafen in Faro abholten.

Gemeinsam fuhren wir dann am Sonntag nach El Rocio der Pferdestadt. War ein Erlebnis. Die Strassen sind nicht geteert, sie sind alle aus Sand wegen den Pferden (Dort werden die beruehmten Andalusischen Pferde gezuechtet). Wir sind uns vorgekommen wir im wilden Westen, vor jeder Kneipe eine Stange an der die Pferde festgemacht werden koennen. Total urig, wir kamen uns vor wie Cowboys, zumal wir noch die entsprechenden Huete gekauft haben.

….auch die Hitze war wie im wilden Westen, 42 Grad im Schatten, da kann man nur die naechste Kneipe ansteuern und den Durst loeschen.

In El Rocio gibt es auch eine beruehmte Kirche, die Madonna wird einmal im Jahr aus der Kirche geholt, und von den Einheimischen um das ganze Dorf getragen. Die Madonna soll richtig schwer sein, aber die Traeger sollen ja auch leiden.

Am Montag abend haben wir uns dann mit einem mittelschweren Landgang zum vierten Mal von unseren Schweizern verabschiedet. Jetzt sehen wir uns definitiv erst wieder in der Karibik. Ich freu mich schon auf die Schweizer Schokolade und die Mouse Chocolat von Michelle.

Gestern ging es fuer uns dann weiter Richtung Faro unserem geplanten Startpunkt fuer Madeira. Vor der Insel Culatra soll eine traumhaft schoene Bucht sein, in der bereits in Portugal karibische Gefuehle aufkommen sollen. Dafuer bin ich natuerlich anfaellig, obwohl Paul lieber nach Vilamoura gesegelt waere. Leider wurden wir etwas enttaeuscht. Die Bucht liegt zwar an einem schoenen Sandstrand, aber das Wasser laesst auf keinen Fall an die Karibik erinnern. Da war es in El Rompido viel viel schoener. Vielleicht sind wir aber auch nur von den hunderten von schoenen Buchten im Mittelmeer etwas verwoehnt.

Hier wollten wir das Wetter auch nochmal direkt mit der Wetterwelt abchecken.

….die Leute von der Wetterwelt haben unseren Anruf bereits (dieser Service ist einfach Klasse). Ueber den Azoren pfeifft der Wind in den naechsten Tagen mit ueber 40 Knoten und zieht Richtung Madeira. Die Wellen sollen bis zu 5 Meter hoch werden. Freundlicher Weise blaest es auch noch aus der Strasse von Gibraltar mit aehlicher Staerke und beides liegt auf unserer Strecke. Die Wetterwelt hat uns empfohlen zu warten, weil es zu heftig werden wuerde. Nein! So wollen wir auch auf keinen Fall los segeln. Vor Freitag kommen wir vermutlich nicht aus Portugal weg. Dem entsprechend war die Stimmung an Bord schon ein bisschen betruebt, aber hier ist Vernunft angesagt und wir muessen eben noch ein bisschen Geduld ueben.

 

juhuuu, geschaft es gibt wieder Bilder

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Kurz vor Portugal endlich in Spanien angekommen

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Frueher als erwartet hat die Deutsch – Schweizerische Seglergemeinschaft wieder zusammengefunden. Wir haben beschlossen zusammen Cadiz anzuschauen. Weiterfahren konnten wir sowieso nicht, da die Rezeption ab Samstagmittag bis Montag geschlossen hat und wir deshalb unsere Liegeplatzgebuehren nicht bezahlen konnten. Prima!

Total motiviert ging es dann am Sonntag frueh los. Wir wollten mit der Faehre nach Cadiz. Michelle sagte uns noch“ Passt auf hier ist es eine Stunde frueher“ Ich hab mich noch gewunder,t dass die Spanier zwei Zeitzonen haben.   Also Treffpunkt  um 10:15 vor dem Hotel. Wir haben uns zur Faehre ein Taxi bestellt, hat alles super geklappt, bis wir bemerkten, dass die Bahnhofsuhr nicht eine Stunde frueher anzeigt!  Die Zeitumstellung galt nur fuer Gibraltar. Aber egal es fahren ja viele Faehren nach Cadiz. Am Schalter wurde uns dann erklaert, dass alle Faehren ausgebucht sind. Sonntag! Alle Spanier fahren am Sonntag nach Cadiz! Und jetzt? Also mit dem Bus nach Cadiz. Wir sind dann zum Busbahnhof gefahren, dort fuhr der Bus nach Cadiz vor unserer Nase weg. Aber der naechste Bus kommt ja in 20 Minuten. Wir fragen uns bis heute noch wie lange in Spanien 20 Minuten sind, soviel zur Unpuenktlichkeit der Deutschen Bahn, es ist alles relativ. Nach einer Dreiviertelstunde Warten in bruetender Hitze haben wir aufgegeben. Es bestand ja  schliesslich auch die akute Gefahr des Verdurstens. Wir fuhren mit dem Taxi wieder in die Sherry Marina und haben dort zuerst mal die Verdurstungsgefahr gebannt.

Aber wir geben ja nicht so schnell auf und am Montag mit der richtigen Zeit, es war auch kein Wochenende, haben wir es dann auch problemlos geschafft nach Cadiz zu kommen. Cadiz ist eine nette Stadt, aber mit Valencia oder Cartagena kann Cadiz nicht mithalten. Cadiz hatte ihren Hoehepunkt zu Zeiten der alten Roemer. Waehrend dieser Zeit war die Stadt nach Rom eines der wichtigsten Zentren des roemischen Reiches.

Gestern frueh um 6 ging es dann fuer uns weiter Richtung portugisische Grenze. Ich hab mir eine kleine Marina in einer Lagune ausgesucht. Wir werden immer mutiger nach dem Motto „No risk, no fun“. Hier kann man naemlich nur bei Flut reinfahren und man muss sich strikt an die Betonnung halten. Das Problem war nur, dass wir drei verschiedene Seekarten hatten die alle unterschiedliche waren.  Zur Sicherheit musste unser Lehrbuch wieder her, damit wir die erste Leittonne auch zuordnen konnten. Ok, die rot weisse Tonne ist die Leittonne Nr 1, auf die muessen wir also zuhalten und dann sind die Tonnen nummeriert. Soweit ok, nur die Nummerierung stimmt nicht mit unseren Karten ueberein und um die Zahlen zu lesen braucht man  Adleraugen. Wir sind dann promt auf die falsche Tonne zugefahren. Als unser Tiefenmesser nur noch 10 cm unter dem Kiel angezeigt hat, war uns dann doch nicht mehr so wohl und deshalb… den selben Weg zurueck zur Leittonne. Freundlicher Weise waren die Daten auf unserem IPad und auf unserem Plotter nicht identisch und die Tonnen waren auch nicht da wo sie sein sollten und auch die Nummerierung passte nicht. Die Gesichtszuege des Skippers waren etwas angespannt. Irgendwann hab ich dann mit dem Fernglas doch die Nr. 2 entziffern koennen und wir haben das Fahrwasser gefunden. Die Einfahrt ist wunderschoen, links ein km langer Sandstrand, rechts kleine Fischerdoerfer. Nach 2 weiteren sm haben wir dann auch die Marina El Rompido entdeckt und wir haben zum ersten Mal seit Langem  das Gefuehl wir sind angekommen. Eine kleine freundliche Marina mit netten Restaurants, Cafe`s und kleinen Laeden, ein Supermarkt 5 Minuten entfernt, und heir gibt’s sogar Weizenbier!.

Auch der Flughafen von Faro ist nur 1 Autostunde  entfernt, wir muessen also nicht mehr weiter, wir warten hier bis Karle und Isolde kommen und segeln von hier aus direkt nach Madeira. Wir mieten vielleicht  noch ein Auto oder ein Fahrrad, um die Gegend ein bischen zu erkunden.

Gestern abend wurde es dann aber doch noch mal richtig spannend. Man ist ja in diesen Tidengewaessern immer am rechnen, Der Tidenunterschied betraegt hier immerhin bis zu 3 Meter. Wir haben schon beim Anlegebier mal gerechnet um wieviel das Wasser noch sinkt und bemerkt, dass es ganz schoen knapp wird. Um 22:30 war dann auch Ebbe und unser Tiefenmesser ging immer weiter runter 30cm, 20 cm, 10cm, und dann 0,00. Ich hab dann Paul vorsichtshalber mal von Bord geschickt und siehe da wir hatten wieder 10 cm unter dem Kiel. (ok, er musste nicht auf dem Steg schlafen, ich hab ihn wieder reingeholt) Aber hier bekommt der Spruch: Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel eine ganz andere Dimension, weil mehr Wasser kann es nicht mehr gewesen sein.

Ist schon ein komisches Gefuehl, man ueberlegt immer wackelt  das Schiff noch oder wackelt es nicht mehr? Wir werden und die naechsten Tage daran gewoehnen muessen. Der Meeresboden besteht hier  nur aus Schlamm, sollte es dann doch einmal um ein paar Zentimeter zu knapp sein, sitzt unsere Lady  dann wenigstens weich auf. Paul hat heute frueh bei Ebbe dann auch nochmal die Tiefe von Hand gelotet, und es sind wirklich hoechstens 10 cm Luft, unser Tiefenmesser stimmt also fast bis auf den Zentimeter.

Wir freuen uns auf eine schoene Woche hier!.

 

 

 

Immer noch in Spanien

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Inzwischen sind wir nach einem richtig schoenen Segeltag in der Sherry Marina in Cadiz angekommen. Halber Wind mit 18 bis 20 Knoten, traumhaft !

Barbate hat uns nicht so gut gefallen. Wir sind gleich am naechsten morgen 35 sm weiter nach Sankti Petri, einer Lagune vor Cadiz. Die Einfahrt war richtig spannend. Wir hatten Ebbe und man muss sich genau im Fahrwasser halten sonst fehlt der Kiel??. In der Lagune lagen dann ca. 100 Boote in allen Groessen. Aber ich glaube wir waren die Einzigen die an Bord waren. Die Spanier lassen ihre Boote im Sommer hier an der Boje liegen. Die Verstaendigung war auch nicht ganz einfach. Im Club Nautico konnte niemend englisch. Der Strand war total ueberfuellt mit spanischen Urlaubern. Baden ist nicht ganz ungefaehrlich, da der Gezeitenstrom so stark ist, dass man Angst haben muesste abgetrieben zu werden. Das Berechenen der Gezeiten ist hier schon wichtig, da der Atlantik in diesen Gewaessern sehr flach ist und wir immerhin einen Tiefgang von ueber 2 Metern haben. Ploetzlich hat unser altes Lehrbuch vom Sportbootfuehrerschein See wieder seine Daseinsberechtigung da wir damit unser Halbwissen von den Gezeiten wieder etwas auffrischen konnten. Wir wissen jetzt auch wieder was Nippzeit und was Springzeit bedeutet.

Mit der heutigen Computertechnik braucht man auch keine Gezeitentabellen mehr. Man kann sich die aktuellen Tiefen und auch die erwartende Tiefe zum Abfahrt- oder Ankunftszeitpunkt auf der Seekarte anzeigen lassen (wenn man weiss wie das Programm funktionert).

Jetzt liegen wir in der Sherry Marina unterhalb von Cadiz im hintersten Winkel der Marina, direkt vor der Werft, na super!… und die Fusswege sind fast so lang wie in Valencia. Zuerst dachten wir es ist wieder so eine Nobelmarina wie in Sotogrande. Es wurden auch zwei riesige Hotels vor die Marina gebaut und die Ferienhaeuser um die Marina wirken auf den ersten Blick auch sehr nobel. Doch nur die erste Reihe ist renoviert, dahinter sind Rohbauten die wahrscheinlich nie fertiggestellt werden. Die Hotels sind vermutlich gerade gut gebucht, da diese Woche die jaehrliche Regatta mit historischen Seglern (teilweise superschoene Rahsegler)veranstaltet wird. Im Bereich der Marina findet man auch ein paar nette Restaurants…..leider es ist hier alles doppelt so teuer wie in Almerimar.

Ueberhaupt sind die Bausuenden der Spanier entlang der gesamten Kueste immer praesent. Uns fehlen hier die gemuetlichen Fischerdoerfer wie in Griechenland oder der Tuerkei, bei denen man direkt vor den Restaurants anlegen kann. Wenn die Spanier etwas bauen, dann bauen sie auch gleich eine Retortenstadt dazu, in der dann vom urspruenglichen Spanien nichts mehr uebrig bleibt, da ist dann nur noch der Tourismus praesent. Schade!

Was uns an Spanien sehr gut gefallen hat waren die historischen Staedte, angefangen in Palma, Valencia, Cartagena … viele konnten wir gar nicht besuchen, weil wir zu wenig Zeit hatten.

Na dann suchen wir halt weiter nach unserem Fischerdoerfchen, vielleicht finden wir es in Portugal.

Ich wuerde am liebsten gleich weiter, aber Paul moechte es noch ein bischen gemuetlich haben. Ist auch ok, wir haben ja noch eine Woche Zeit bis wir Isolde und Karle in Faro abholen und ausserdem sind heute Abend unsere Schweizer Freunde, vom Cat Gabian in Porto Sherry angekommen das Wiedersehen muss natuerlich gefeiert werden.