Wir liegen jetzt den dritten Tag vor der Pelosa Passage im Nordwesten von Sardinien. Die Bucht ist super geschuetzt, die Farbe des Wassers in einem herrlichen tuerkisblau, der Anker liegt in 5 Meter Wassertiefe. Schoener kanns nicht sein.
Eigentlich wollten wir schon am Sonntag abend Richtung Menorca aufbrechen. Nachdem laut Wettervorhersage der Wind aber auf bis zu 30 Knoten zunimmt und die Welle teilweise ueber 2,5 Meter haben soll, machten wir dann doch einen Rueckzieher. Wir haben keine Lust auf einen Schleudergang in der Waschmaschine, wie es die Purpurmond bezeichnet hat. Ich habe mich in den letzten Tagen wirklich bemueht uns ein leckeres Essen zu kochen und wir wollten es doch nicht an die Fische weiterfuettern. Im Golf von Lyon hat sich naemlich ein kraeftiges Sturmtief von bis zu 40 Knoten Wind gebildet und das soll am Montag zwischen Menorca und Sardinien durchziehen.
Ja, das Thema Wetter ist beim Segeln sehr heikel. Es kann dann durchaus auch schon mal zu kleineren oder auch groesseren Meinungsverschiedenheiten auf einer Segelyacht fuehren.
Da ist die Diskussion wie ist der Unterschied von 1 Meter Welle zu 2 Meter Welle? Wie hoch ist 1 Meter? Gefuehlt sind es vielleicht 5 Meter. Was ist das fuer ein Gefuehl nachts, wenn man nichts sieht in so ein Wetter zu geraten. Wie wirkt sich die Welle auf das Wohlbefinden aus? Man hat ja genuegend Zeit um ueber alles nachzudenken.
Wir glauben, dass es ab ca. 20 Knoten keinen Spass mehr macht, zumindest nicht, wenn man laengere Zeit unterwegs ist. Es kommt natuerlich auch wieder darauf an aus welcher Richtung der Wind kommt. Von Achtern waere sicher angenehm, von vorne eher nicht. Und wirft man dann die Welle und den Wind noch in einen Topf, sollte man eigentlich besser wandern gehen.
Spass bei Seite, im Moment sieht es so aus als ob wir, wenn das angesagte Regengebiet vorbeigezogen ist, heute Abend (Montag)so gegen Mitternacht losfahren und werden dann hoffentlich am Mittwoch abend in Mahon sein.
Sofern Neptun uns zustimmt.