Zufällig haben wir in Santa Pola einen alten Bekannten aus Lagos getroffen. Er wollte eigentlich nach Mallorca segeln, war aber völlig frustriert und will nach nach Lagos zurück, da auf Mallorca und am spanischen Festland angeblich alles überfüllt und überteuert sein soll. Das haben wir sicher nicht vor. Bisher haben wir eigentlich immer einen Unterschlupf gefunden, so auch heute und zwar in der kleinen Marina in Altea.
Bei herrlichem Wind sind wir mit einem Amwindkurs nach Altea gesegelt und wurden dort auch sehr freundlich begrüßt. Die Marina kostet zwar 84 EUR pro Nacht, ist aber im Gegensatz zu den anderen Marinas noch recht günstig. Und es ist sehr schön hier. Altea hat eine nette Altstadt und tolle Wanderwege in der Umgebung.
Aber der Blick auf die Wettervorhersage lies bei Paul totalen Frust aufkommen. Er will nicht mehr weiter. Es sind einfach noch so viele sm und das Wetter ist so wechselhaft, der Berg an Seemeilen, in der Kombination mit dem relativ kurzen Zeitfenster, ist zu hoch. Hinzu kommt, dass Paul seine 86 jährige Mutter nicht so lange allein lassen will, da sie gesundheitlich ziemlich angeschlagen ist.
Wir suchten nach Alternativen. Die Reise unterbrechen und das Schiff in Altea lassen wäre, wäre eine Möglichkeit. Aber die Preise für einen Liegeplatz hier sind völlig abgehoben 11.000,00 EUR. Wir haben nach einem Profiskipper gesucht, der das Schiff nach Kroatien segelt, aber das war auch nicht wirklich eine vernünftige Alternative.
Deshalb es ist immer gut wenn man Freunde hat. Peter und Ulrike von der Blue Moon haben den Kontakt zu Sven hergestellt, der zufällig mit seinem Camper in Frankreich unterwegs war, und was für ein Glück, er konnte am nächsten Abend bei uns an Bord sein und er hatte Lust dieses kleine Abenteuer zu starten. Wir haben uns sofort gut verstanden und wir waren uns auch sicher, dass unsere Lady bei ihm in guten Händen ist, er ist immerhin zweimal von Portugal in die Südsee gesegelt und zwar alleine, wenn´s er nicht schafft, wer dann.
Nochmals herzlichen Dank an Ulrike und Peter.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von unserer Lady. Natürlich war das eine sehr sehr emotionale Angelegenheit, aber für uns war es die einzig richtige Entscheidung. Sven segelt jetzt unsere Lady solo Richtung Kroatien und wir fahren mit seinem Camper nach Hause. So gesehen eine winwin Situation. Sven freut sich, dass er segeln kann und wir haben ein gutes Gefühl.
Wir haben jeden Tag mehrmals Kontakt miteinander, er hält uns immer auf dem Laufenden und so wissen wir immer wie es ihm geht und wo er ist.
Sven ist inzwischen auf Sardinen und so langsam zieht es uns wieder auf´s Schiff. Zuhause ist Gott sei Dank alles in Ordnung und wir denken, dass es ok ist wenn wir wieder weitersegeln. Deshalb haben wir heute einen Flug nach Calabrien gebucht. Wir wollen ab Scilla (Süditalien) wieder einsteigen und zusammen mit Sven nach Kroatien segeln. Die langen Strecken sind dann weg, wir müssen keine unangenehmen Überfahrten mehr machen und wir können hoffentlich den Rest unserer Reise genießen.