Zu der unchristlichen Zeit von 1:45 Uhr klingelte gestern Nacht der Wecker. Wir haben ueber 80 sm vor uns, deshalb heisst es raus aus den Federn. Ich wollte doch einmal in diesem Jahr noch ein Naturschutzgebiet besuchen. Unser Ziel sind die Isla Columbretes auf der halben Strecke nach Valencia. Eine unangenehme Welle begleitet uns fast den ganzen Tag. Wir sind mal gespannt ob es, wie in der Zeitschrift „Yacht“ beschrieben ist, auch Bojen gibt. Leider sehen wir schon beim reinfahren, dass die Welle die uns begleitet hat, auch in der Bucht steht. Sollen wir ueberhaupt reinfahren? Ach was soll`s, wir koennen ja jederzeit wieder ablegen, und sowieso eine Nacht bei Schwell kann man auch mal aushalten.
Die Isla Columbretes entstanden aus einem Vulkan, wir liegen im zusammengefallenen Krater in atemberaubender Naturkulisse ganz alleine. Romantisch aber auch unheimlich in Mitten eines Kraters zu liegen. Hunderte von Voegeln fliegen ueber unsere Koepfe, die Felsformationen sind einzigartig. Ein Felskegel ist noch ganz schwarz, von unserer Exkursion auf den Aetna wissen wir, dass der letzte Ausbruch noch gar nicht so lange her sein kann.
Fischen ist hier verboten, ich will natuerlich auf jeden Fall schnorcheln!
So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Fische sind nicht scheu, sie schwirren um mich herum. Hunderte von Fischen. Ich versuche die Fische im Wasser zu fuettern. Der absolute Wahnsinn, sie fressen mir aus der Hand. Als ich weiterschwimmen will, folgt mir der ganze Schwarm. Fast so wie Snowy (Nadines Hund von der Purpurmond) wenn ich ihn mit einer Wurst fuettere.
Bis zum Abend bleiben die Fische der Naehe vpn uns vermutlich in der Hoffnung, dass noch etwas essbares fuer sie abfaellt.
Gerne waeren wir noch zwei Tage auf der Insel geblieben, es werden dort auch gefuehrte Wanderungen mit den Biologen angeboten, aber Neptun schickt uns weiter. Am Dienstag soll es bis zu 30 Knoten Wind von Norden geben, dann steht definitiv zuviel Schwell in der Bucht.
Entprechend unruhig war dann auch unsere Nacht, wir wurden vom Schwell von einer Seite des Bettes auf die andere Seite gerollt. Um fuenf Uhr haben wir genug vom Schaukeln, wir sind aufgestanden und haben abgelegt. Jetzt segeln wir zu unserem Etappenziel Valencia.
Neptun blaesst uns gerade mit einer angenehmen Brise nach Valencia. Es sind noch 10 sm bis zu unserem Ziel in diesem Jahr.